Licht und Schatten

Stephan - 11.10.2009
Weinheim I siegt, Weinheim II zahlt Lehrgeld

(Mt) Zuerst die schlechte Nachricht. Weinheim II, letzte Saison als Sieger der Kreisklasse A in die Bezirksliga aufgestiegen, startete schlecht. Dass es schwer werden würde, war ohnehin klar. In der bisherigen Klasse nach DWZ-Schnitt die stärkste Mannschaft, rangiert man nun, in der höheren Klasse, eher am Ende der Liste. Dennoch, gegen den Mitaufsteiger Reilingen sollte es zumindest ausgeglichen zugehen. Dann gleich der erste Dämpfer. Weinheim trat nur zu Siebt an, 1:0 für Reilingen.
Naetsch verschenkte ein ausgeglichenes Endspiel. Ein Bauernabzug mit Doppelangriff auf Turm und Läufer erschütterte ihn so sehr, dass er sofort aufgab. Wenige Sekunden später war klar, es gab einen einfachen Rettungszug. Wirth und Delvenne ließen sich gute Chancen entwinden und verloren gar noch. Mertens glücklich, Bucher unglücklich steuerten einen halben Punkt bei.
Ein sehr ärgerliches Vorkommnis überschattete die Partie von Miethke. Sein Gegner Damrau fasste eine Figur an, offensichtlich in der Absicht, mit ihr einen Zug auszuführen. Dann erkannte er, dass er im Begriff war, einen Fehler zu begehen, ließ sie wieder los und zog eine andere. Als Miethke die Regel „Berührt,geführt“ anmahnte, bestritt sein Gegner, die Figur berührt zu haben. Mangels Zeugen wurde weitergespielt und die Partie endete schließlich remis.
Der einzige Lichtblick war diesmal Matthias Saur. Nach und nach gewann er 3 Bauern, begnügte sich aber nicht mit der profanen Ausnutzung des materiellen Übergewichts. Er spielte weiterhin auf Angriff und setzte seinen Gegner in sehenswerter Weise Matt.
2,5 zu 5,5 ist wahrlich ein Desaster, noch dazu gegen eine Mannschaft, die man in der letzten Saison besiegt hatte.

Die 1. Mannschaft, in dieser Saison verstärkt durch Hermann Schrems (2112) und Wolfgang Bayer (1997), trat in Lampertheim an. In Abwesenheit von Dr. Volker Schröder übernahm Schrems mit Weiß das erste Brett. Er begann mit einer scharfen Eröffnungsvariante, opferte sogar eine Figur für Angriff, aber die Partie blieb im Gleichgewicht, also remis. Großberger an Brett 6 konterte kühl den Vier-Bauern-Angriff seines Gegners und siegte. Gerade als es in Lieders Partie spannend werden sollte, nur noch 12 min für 17 Züge, schenkte ihm der Gegner den Sieg. Er stellte die Dame ein.
Obwohl mitten in der Partie folgte ein Lampertheimer Remisangebot an Brett 4, doch Bayer wartete den Fortgang des Mannschaftskampfes ab. Erst nachdem Walter an Brett 8 seinen nie gefährdeten Sieg perfekt gemacht und Müller an Brett 7 remis gespielt hatten, nahm er zum 4,5 Mannschaftssieg an.
Auer und sein Gegner lieben beide verhaltene Partieanlagen. Ein Remis war von vorn herein wahrscheinlich. Und so kam es dann auch. Lediglich Roes musste diesmal einen Punkt abgeben. 2 Springergabeln übersehen. Das ist ihm seit (Schach-) Menschengedenken nicht mehr passiert. 5:3, das gibt Zuversicht im Hinblick auf den schon seit etlichen Jahren angestrebten Aufstieg.